Bei MIND THE MYCELIUM - 40 Tage Vernetzung und Feminismus in der Kunst
2024
Myzelium ist das unterirdische Geflecht von Pilzen, die Wurzeln sozusagen.
Erst langsam checkt die Menschheit die bislang ungeahnten Fähigkeiten von Pilzen und ihren Wurzelwerken. Sie sind kooperativ und arbeiten dezentral. Ihre Intelligenz ist kollektiv organisiert. Sie sind extrem anpassungsfähig, wachsen auf atomar verseuchten Trümmern einer Stadt, sind tödlich, psychoaktiv, heilend und gehen Symbiosen ein, um zu überleben. Sie kommunizieren über
elektrische Impulse, versorgen sich gegenseitig und bilden Allianzen mit den Pflanzen ihrer Umgebung.
Was haben Pilznetzwerke mit Unbescheidenheit zu tun?
Wir sind ein Kollektiv und glauben, dass wir für große Schritte gute Netzwerke brauchen.
Unbescheidenheit bei weiblich sozialisierten Personen ist ein großer Schritt, weshalb wir uns umso mehr freuen, dass viele FLINTA mit Hirn und Herz dabei waren!
Zwischen Kunst, Coaching und Fungi-Engineering entwickelten wir Strategien im Umgang mit gesellschaftlichen Erwartungen. Können wir anerzogene Bescheidenheit verlernen?
Wir sollen den maskulinen Individuen nicht im Weg stehen aber Care Arbeit machen und dabei pur, menschlich, edel und dekorativ sein. Wir dürfen uns hinstellen und behaupten, dass wir gut im Kinderkriegen sind, im Tüten schleppen, im Hintern wackeln… D.O.C.H. wenn wir selbstbewusst männlich dominierte Kompetenzbereiche beanspruchen, müssen wir uns regelmäßig zu gekränkten Männeregos, Gewalt und Abwertung verhalten.
Das ist nervig, anstrengend, gefährlich und ganz alleine kaum zu bewältigen.
Versuchen wir es zusammen!
Als Coach konnten wir die großartige Ima Drolshagen gewinnen.
Das Projekt wurde gefördert von der GEDOK Bremen und dem Senator für Kultur Bremen.